Analfissur

Pathogenese und Symptome

Die Analfissur ist ein im unteren Analkanal oft am Übergang zur Rektumschleimhaut beginnender und bis zum äußeren Analhaut reichender Einriß des Epithels, bei längerem Bestehen häufig
tief bis auf den Schließmuskel reichend. Da der Riß im sehr gut mit Nerven versorgten Bereich des Analkanals liegt, erklärt sich die starke Schmerzhaftigkeit. In der proktologischen
Praxis zählt die Analfissur zu den häufigsten Erkrankungen. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Fissuren handelt es sich um hintere Fissuren zum Steißbein gelegen (sog. 6 Uhr
Steinschnittlage- Position). In zehn Prozent der Fälle finden sich vordere Fissuren (12 Uhr); seitlich sind sie nur bei fünf bis zehn Prozent der Patienten lokalisiert. Durch die
geäußerten Beschwerden und das sichtbare Erscheinungsbild ist die akute von der chronischen Fissur zu unterscheiden:

Die akute Fissur imponiert als flacher, oberflächlicher Einriss der Analschleimhaut. Die chronische Fissur zeigt eine längsovale Form mit Sekundärveränderungen wie tiefen Epitheldefekten,
übermäßig wuchernder Analkanalhaut (Analpapillen), einer Entzündung des zwischen dem innern und äußeren Schließmuskel gelegenen Raumes oder der Ausbildung einer entzündlich-narbigen
Analkanalenge (Stenose). Eine klassischerweise auftretende Veränderung ist die so genannte Vorpostenfalte, eine mariskenartige Hautveränderung am unteren Fissurende.

Die Pathogenese der Fissuren ist nach wie vor nicht geklärt. Diskutiert wird einerseits eine erhöhte Spannung des inneren Schließmuskels mit hieraus resultierender Gewebsschädigung durch
vermehrtes Pressen, zum anderen eine lokale Minderdurchblutung in diesem Areal, die eine Defektheilung behindert.

Eine weitere gängige Hypothese stützt sich auf die Annahme, dass ausgehend von einer lokalen Entzündung (Kryptitis oder Kryptenabszess) ein chronischer Gewebsdefekt entsteht. Derartige
Schädigungen führen über Vernarbungsprozesse zur Fissur mit Sekundärveränderungen. Das Leitsymptom der Fissur ist der starke, stechende Schmerz, der typischerweise beim Stuhlgang
auftritt und unter Umständen stundenlang anhält. Häufig finden sich auch Blutspuren am Toilettenpapier oder streifenförmige Blutauflagerungen auf dem Stuhlgang.

Oft führt die Untersuchung der Analregion bei gespreizten Pobacken bereits zur Diagnose. Ergänzend ist die Vorgeschichte bzw. die Schilderung der Beschwerden richtungsweisend.

Die Analkanalspiegelung (Proktoskopie) , die oft erst nach örtlicher Betäubung durchführbar ist, sichert die Diagnose.

Therapie:

Die akute Fissur weist einen hohen Anteil an Spontanheilungen auf, so dass vielfach lediglich eine schmerzstillende und schließmuskelentspannende Therapie in Salben und / oder
Tablettenform erforderlich ist. Im Vordergrund steht die Schmerzreduktion. Selbständige Dehnungsmaßnahmen mit einem speziellen Instrument ( Dilatator ) zur Entspannung des
Schließmuskels können hilfreich sein.

Die operative Therapie ist ausschließlich der chronischen Fissur mit Sekundärveränderungen vorbehalten, sofern die o.g. Therapie nicht den gewünschten Erfolg zeigte. Dabei wird die
erkrankte eingerissene Analkanalhaut ausgeschnitten und aus einer chronischen unsauberen Wunde eine frische glatte Wunde erzeugt. Die Wunde wird nicht zugenäht, um keine erneute Enge
zu verursachen. Die Abheilung muss dann ggf. unter Zuhilfenahme o.g. Therapiemaßnahmen langsam innerhalb von Wochen erfolgen. Trotz sorgfältigster Behandlung ist selbst nach Ausheilen,
das Wiederauftreten einer Fissur möglich.

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